TTM Hall of Fame - Siegerliste

  • Die TTM Hall of Fame ist Spielern vorbehalten, die im Laufe ihrer Karriere einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.


    Es gibt keine harten Kriterien. Keine Mindestzahl an Meisterschaftstiteln oder Siegen in der Bundesliga. Vielmehr werden die Spieler individuell nach ihrer Bedeutung für das Spiel und seiner Manager beurteilt.


    Seit der Saison 95 wird jede Saison ein neuer Spieler in die TTM Hall of Fame aufgenommen.


    Die Diskussion und Abstimmung über Neuaufnahmen in die Hall of Fame findet in diesem Thread statt: TTM Hall of Fame


    Dieser Thread dient ausschließlich der Listung der Sieger und ich bitte darum, von Beiträgen abzusehen


    (Beitrag in Bearbeitung)


    TTM Hall of Fame


    Aufnahmen mit Einführung der Hall of Fame:


    Arthur Kilian (neuwiealt, TSV Bemerode)

    Jeremie Thoma (TTC R)

    Leon Pfeffer (TTC R)


    Saison 95


    Herta Thomas (neuwiealt, Unterfranken-Family, Odins Rache)


    Saison 96


    See TheDaa (TTV Casino, Die Besten, TTC Gedankenfitness, Odins Rache)


    Saison 97


    Velten Hertel (Unterfranken-Family, TTC BestofMettentown)


    Saison 98


    Tra SuKii (TTV Casino)


    Saison 99


    Garri Kasparov (Die Besten, TTC Preciplast Ried)

  • Arthur Kilian


    Vereine

    Saison 49-77 neuwiealt

    Saison 77-80 TSV Bemerode (alias Diego Maradona)


    Erfolge

    - 9 Einzelmeisterschaften

    - 2 Doppelmeisterschaften

    - 7 Bundesligameisterschaften mit neuwiealt, davon 5 in Folge

    - 11 Pokalsiege mit neuwiealt davon 7 in Folge


    Arthur Kilian. Ein Name, der Gegner scharenweise in Ehrfurcht erzittern ließ. Alleine seine Nennung auf dem Spielberichtsbogen verbreitete Angst und Schrecken in den gegnerischen Hallen. Nie gab es einen dominanteren Spieler. 9 Einzelmeisterschaften sprechen eine deutliche Sprache und sind wohl ein Rekord für die Ewigkeit.

    Perfektion als Credo, Selbstbewusstsein als Selbstverständniss und eine extrovertierte Lebenseinstellung. Kilian verband alle Tribute eines Weltstars und steigerte sie in's Galaktische. Mittelmaße war ein Fremdwort. Sein Zug kannte keine Grenzen und rammte gnadenlos alle Widersacher, die sich ihm in den Weg stellten. Als schillerndste Persönlichkeit des Tischtenniszirkus begeisterte er die Massen auch außerhalb der Hallen der 1. Bundesliga. Inklusive einiger Skandale, über die wir hier nicht weiter reden wollen.

    Nachdem er mit neuwiealt alles gewonnen hat was man gewinnen kann - und das doppelt und dreifach, zog es ihn zum Abschluss seiner Karriere zu den fußballaffinen Bemerodern - der perfekte Zeitpunkt für Kilian, um endlich seinen Namen zu ändern und sich fortan mit dem gleichen Namen seines großen Idols schmücken zu können: Diego Maradona.

    Böse Zungen behaupten noch heute, nicht nur das Talent war bei beiden ähnlich... aber das ist kein Thema für die Hall of Fame

  • Herta Thomas


    Sehr verehrter Herr Forenbetreiber,

    Liebe geschätzte Managerkolleginnen und -kollegen,

    Liebe Spielerinnen, Liebe Spieler,

    und Allen voran: Liebe Herta Thomas,


    Der 13-jährige Tomokazu Harimoto hat im Rahmen der Erwachsenen- Weltmeisterschaft, in der er reihenweise favorisierte Gegner besiegte, in einem Interview den Satz gesagt: „Im Tischtennis hat das Alter nichts zu sagen“. Sieht man des Weiteren die Erfolge beipielsweise eines Brannon oder einer Busse, mag man Harimoto uneingeschränkt Recht geben.

    Doch gibt es im Tischtenniszirkus auch Spieler, bei denen sich das Alter sehr positiv bemerkbar macht und die langjährige Erfahrung die Oberhand behält gegen junge Spieler, die in ihrer Halle zu wohnen scheinen. Wenn man an solche Spieler denkt, ist Herta sicher eine der Ersten, die einem erfahrenen Manager einfällt. Bis zuletzt, auch noch mit 40 Jahren, ist sie eine gute Regionalliga- Spielerin geblieben.

    Dass sie bis ins hohe Sportleralter so überragende Leistungen gebracht hat, ist sicherlich der exzellenten Ausbildung zu verdanken, die sie beim Manager SpielerIn genossen hat. Hier wurde bereits in der Jugend der wichtige Grundstein für alle Erfolge gelegt, die folgen sollten. Und davon gab es reichlich:

    5 Einzelmeisterschaften, verteilt auf 6 Jahre.

    5 Finalteilnahmen beim Erwachsenen-Doppel mit der wunderbaren Heidemarie Klinger, davon 4 Mal gewonnen.

    Innerhalb von 8 Jahren ganze 7 Finalteilnahmen im Pokal, davon 5 Mal mit Erfolg.

    Alle diese Erfolge wurden erzielt während der langen dominanten Phase von Manager LasVegas, der seinerseits einige Spitzenspieler ausgebildet hat. Hier wäre insbesondere See TheDaa zu erwähnen, der speziell im Meisterschaftsdoppel ein erbitterter Konkurrent war und im Herbst von Hertas Karriere noch zum geschätzten Teamkollegen und Doppelpartner wurde.

    Doch vor und nach diesen dominanten Phasen der Teams von LasVegas hat es Herta mit ihrer Mannschaft neuwiealt auf 4 Bundesligameisterschaften geschafft. Bei zweien dieser Titel als absolute Führungsspielerin.

    Nachdem sie sich der Liebe wegen auch nochmals sportlich verändern wollte und ins schöne Unterfranken gezogen ist, hat sie als wichtiger Baustein der Unterfranken-Family eine weitere Bundesliga- Meisterschaft ihrer sehr beeindruckenden Titelsammlung hinzufügen können.

    Mit den Jahren wurde ihr der Bundesliga-Zirkus dann doch zu bunt und sie, entschied sich nochmals für einen Wechsel in die Regionalliga, wo sie Aufgrund ihrer bereits erwähnten Erfahrung ohne großen Aufwand noch viele schöne Spiele und eine Menge Luxusurlaub genießen durfte, inmitten von gleichgesinnten Altstars, wie dem bereits erwähnte See TheDaa. Um nochmals die beeindruckende Erfahrung zu dokumentieren, die beide als Doppel an die Platte brachten: Es waren über 800 Erfahrungspunkte und über 50 Skills, mit denen sich die Gegner meist erfolglos herumschlagen durften.

    Ich persönlich habe Herta als sehr angenehmen, lebenslustigen und sportlich fokussierten Menschen in Erinnerung behalten und freue mich für sie, dass sie ihre Sportkarriere auf eine Art beenden konnte, die sie mittlerweile nichts vermissen lässt. Denn den Schläger hat sie nun endgültig mit einem Nagel an die Wand geschlagen.

    Gestern habe ich noch mit ihr telefoniert und sie gefragt, was denn die drei schönsten Momente in ihrer Sportlerkarriere waren. Die Antworten waren überraschend und eignen sich bestens dazu, mit ihnen die Laudatio zu beschließen:

    1. Der Moment, an dem sie bei neuwiealt erstmals die Halle betrat und dachte: „So viele Trainer nur für mich?“ Da fühlte sie sich erstmals als was ganz Besonderes.

    2. Der Tag, an dem Carsten von der Unterfranken-Family ihr ein Gänseblümchen vor der Halle gepflückt hat und einfach nur „Danke“ gesagt hat.

    3. Das erste Doppeltraining mit See TheDaa, dem ehemaligen erbitterten Konkurrenten, das sie damals sogar verloren haben. Aber danach haben sie sich in den Arm genommen und eine besondere Verbindung gespürt.

  • See TheDaa


    See TheDaa, Licht meines Lebens. Feuer meiner Lenden. Meine Sünde, meine Seele. See-The-Daa: die Zungenspitze macht drei Sprünge den Gaumen hinab und tippt bei Drei gegen die Zähne. See. The. Daa.*


    - Herta Thomas


    See TheDaa. Eine Legende. Mythen ranken sich um seine Person. Unnatürlich aufgebauscht nach Karriereende; der Name größer als seine Erfolge. Das spotten seinen Kritikern. Und in der Tat sucht man in seiner Palmarès vergeblich nach einem Einzeltitel, der inoffiziell als Aufnahmehürde für die Hall of Fame gilt. Aber TheDaa war nie Individualist. Nie Einzelkämpfer. TheDaa war einer der größten Teamplayer der TTM-Geschichte. Zusammen mit seinem kongenialen (und wahrscheinlich etwas talentierterem) Doppelpartner Tra SuKii holte er vier Doppelmeisterschaften und bildet mit ihm somit das zweiterfolgreichste Doppel aller Zeiten. Aber damit nicht genug. Als zuverlässiger Punktegarant und - dank seines gnadenlosen Offensivstils - Zuschauermagnet war er wichtiger Bestandteil der TTV Casino Dynastie, die in den 70igern bis Mitte der 80iger Angst und Schrecken verbreitete und die Gegner nach Belieben dominierte. Über einen Zeitraum von 15 Saisons holten die Glücksritter sagenhafte elf Meisterschaften. Vier Pokalsiege krönen seine Titelsammlung.


    Als der junge TheDaa mit 10-jahren in die berühmte Talentschmiede von LasVegas aufgenommen wurde, war früh klar, dass es sich um einen besonderen Spieler handelt. Auf der einen Seite stellten manche Scouts sein Talent in Frage, auf der anderen Seite adelten ihn die anderen für seine Führungsqualitäten, die er schon damals aufblitzen lass.


    "Ein unkonventioneller Spieler, da kommt viel Arbeit auf die Jugendtrainer zu aber in all meinen Jahren als Jugendscout für Casino habe ich noch nie so einen Spieler gesehen. Er hat das gewisse Etwas. Das kann man nicht erklären. Das kann man auch nicht erlernen. Entweder man hat es oder nicht. Wenn wir ihn nicht fördern, wird es ein anderes Team tun und dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass wir uns in 15 Saisons in den Arsch beissen. Ich musste viel Überzeugungsarbeit leisten. Mich für den jungen See stark machen. Bei meinen Kollegen ist er durchgefallen, zum Glück hat LasVegas auf mich gehört. An ihm werden wir noch viel Spaß haben."


    - ein namentlich nicht genannter Scout während einer Tagung, Saison 66.


    Zu Beginn der Saison 85 und über 20 Jahren im Dress des Managers aus dem Wüstenstaat, standen die Zeichen auf Abschied. Des Erfolgs - man wurde gerade erneut zum vierten Mal in Folge Meister - überdrüssig und auf der Suche nach neuen Herausforderungen, legte man TheDaa nach einem klärenden Gespräch keine Steine in den Weg. Während der TTV Casino an einem Umbruch arbeiten wollte, um die nächste schlagkräftige Generation an die Platte zu stellen, sah TheDaa die Zeit gekommen, um seine Qualitäten anderen Teams zur Verfügung zu stellen. "Wenn jemand bereit ist, die geforderte Summe auf den Tisch zu legen, werden wir TheDaa's Wunsch nach einem Tapetenwechsel nicht im Wege stehen. Aber Qualität hat seinen Preis", hieß es damals aus dem Umfeld des Serienmeisters.

    Lange Stand TheDaa's Zukunft in den Sternen, ehe sich kurz vor Transferschluss doch noch ein Wettbieten ergeben sollte. Ausgerechnet neuwiealt, Casinos Erzfeind und das mit Abstand erfolgreichste Team aller Zeiten zeigte großes Interesse. Die Fachwelt, Fans aller Teams und die gesamte Journalie war baff:


    Das darf nicht passieren!

    TheDaa wechselt doch nicht zum größten Konkurrent!

    Hat der Mann kein Herz?

    Man wechselt doch nicht zum Rivalen!

    Wer soll neuwiealt noch stoppen!

    Geld regiert die Welt!


    ... und noch viel schlimmere Aussagen waren überall zu lesen und zu hören. Hinter Luis Figo, der vom FC Barcelona zu Real Madrid wechselte, wäre es wohl das zweitgrößte Fuck You an die eigene Fangemeinde aller Zeiten gewesen. Gewesen. Denn es kam alles anders, als die Gerüchteküche einen glauben ließ.

    Tatsächlich soll SpielerIn , Manager von neuwiealt ein lukratives Angebot hinterlegt haben, den Zuschlag erhielt ein bis dahin allerdings recht junges und unbekanntes Team. Am zweiten Spieltag der Saison 85 war alles unter Dach und Fach: TheDaa unterschrieb zur Überraschung aller bei Die Besten.

    Er sehe das Potential der jungen Spieler, Kasparov, Morphy, Anand, Larsen alias Hammer und Capablanca und wolle als Mentor der Krabbelgruppe helfen, endlich in der Bundesliga Fuß zu fassen.

    Ein Mann, ein Wort. Mit TheDaa schafften es Die Besten tatsächlich das erste Mal, nach drei erfolglosen Anläufen, die Klasse in der Bundesliga zu halten. Gleichzeitig endete TTV Casino's Siegesserie. Die oben erwähnten Kritiker werten das als Zufall. Fans von TheDaa erkennen da einen klaren Zusammenhang. Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. Aber die Wahrheit ist, ohne See TheDaa konnte der TTV Casino keine Meisterschaft mehr gewinnen - oszilierte immer zwischen Platz zwei und drei, ehe man in's Mittelfeld rutsche.


    So drehte TheDaa weiter seine Kreise in der Bundesliga. Stets mit positiver Spielebilanz. Immer als Musterprofi. Immer Vorrangehend. Doch auch vor einem Modelathleten macht das Alter keinen halt. Als es anfing zu zwicken, als er merkte, dass es gegen die neuen Topstars wie Helwin Sprenger, Florian Doll oder Thoralf Scharf nicht mehr reicht. Als er seine ehemaligen Schützlinge Kasparov und Morphy sich von ihm emanzipieren sah, als das Spiel durch ein Mehr an Herausforderungen konditionell immer anspruchsvoller wurde, ja, da merkte er, dass es für die allerhöchsten Weihen nicht mehr reicht.


    Ein durch fast ein Viertel Jahrhundert geschundener Körper war am Ende aber ein durch ein Viertel Jahrhundert auf Höchstleistung getrimmter Geist hatte noch lange keine Lust, seine Karriere zu beenden.


    Jetzt erst recht! Während andere schon an's Aufhören denken oder längst auf der Couch sitzend und Chips futternd Dschungelcamp gucken, weckte sich in TheDaa ein neuer Ehrgeiz: Es reicht nicht, nur zwei Teams seinen Stempel aufzudrücken. Nein, TheDaa wollte sein Vermächtnis weiter ausbauen.


    Er wechselte für eine relativ geringe Summe zum TTC Gedankenfitness, wo er zum ersten mal in seiner Karriere - trotz guter Vorraussetzungen - nicht zurecht kam. Nach dem kurzen Intermezzo ging es für TheDaa in die 4. Oberliga. Zu Odins Rache. Geführt von einem gewieften Manager namens crycorner , der seinen Fetisch für alternde Exstars entdeckte und somit zu einer fleischgewordenen Oase ehemaliger Bundesligatopspieler wurde.


    Auch bei dieser Station wusste TheDaa zu überzeugen. Als erfahrener Recke und Star zum anfassen, verhalf er dem noch sehr jungen Team nicht nur zu nationalem Glanz, nein, er führte das Team in die Regionalliga und damit zumindest annähernd in die Sphären, die er selbst als ehemaliger Star gewohnt war. Und obwohl es sportlich phantastisch lief, sollten die Ergebnisse bei der Berichterstattung nur eine untergeordnete Rolle spielen. Denn auf einmal hatte der Tischtennisgott eine fixe Idee und führte zusammen, was auf den ersten Blick eigentlich überhaupt nicht zusammen gehört. Neben TheDaa wurde ihm Wahn des Faibles für große Namen auch Herta Thomas, Hall of Famer aus der Saison 95, verpflichtet. Aus Yin und Yang, aus Erzfeinden, aus Gegenspielern längst vergangener aber sehr erfolgreichen Tagen, aus erbitterten Konkurrent sollte ein Anker für glorreiche Zeiten für das Team mit der Affinität für nordische Götter werden. Ja, was keiner für möglich hielt, geschah dann tatsächlich beim ersten gemeinsamen Training. Statt Thor's Hammer, der sich zwischen beide schlägt, traf sie Armor's Pfeil und - diese Geschichte hätte man nicht schöner schreiben können - zwischen Herta Thomas und SeeTheDaa erwuchs ein unschlagbare Partnerschaft. An und abseits der Tischtennisplatte.


    * Nabokov, Vladimir: Lolita, S. 13 "TheDaa" statt "Lolita", Rowohlt 2012.

  • Hall of Fame ID 006


    Velten Hertel

    (Spieler ID: 356768)

    10 Jahre: Saison 65

    Karriereende: Saison 96, Spieltag 12, mit 41 Jahren


    Vereine:

    Unterfranken-Family Saison 65 - 89 (25 Saisons)

    TTC BestofMettentown 90 - 96 (7 Saisons)


    Erfolge

    - 1 Einzelmeisterschaft (83)

    - 2 Bundesligameisterschaften mit Unterfranken-Family (85, 89)

    - 3 Pokalsiege mit Unterfranken-Family (84, 85, 87)


    Wenn man die Titel betrachtet, ist dies sicherlich beachtlich, aber eher bescheiden im Vergleich zu anderen Famern.

    Wenn man jedoch den Weg von Velten sieht, woher er gekommen ist und unter welchen Voraussetzungen er seinen Weg gegangen ist, sieht das vielleicht etwas anders aus ...


    Bei Velten Hertel fing alles so ganz anders an als bei der Nr. 4 in der Hall, Hertha Thomas ...


    Der Start – keine Rosen für Velten

    Von einem Regionaligisten gescoutet, war Velten Hertel durchaus sehr zufrieden und glücklich beim TTC Schnittlos aufschlagen zu dürfen auch wenn es keine Jugendtrainerarmada wie bei Hertha Thomas und kein Bundesligasondertraining geben würde. Aber kaum war er da hieß es „Wir können dich nicht gebrauchen“. Lag es am nur durchschnittlichen Talent von 25? Passte er einfach in diesem Moment nicht ins Team? Oder war es etwas anderes? Diese Frage wird uns wohl nur Manager/in donica beantworten können.


    Für Velten hieß es: Drei Klassen nach unten in die Landesliga, noch dazu zu einem unerfahren Manager mit gerade einmal fünf Jahren Praxis.



    Niemand hätte wohl noch einen Pfifferling auf die Karriere von Velten Hertel verwettet. Doch statt großem Frust kam großer Ehrgeiz. Beim Landesligisten Unterfranken-Family genoss er vom ersten Tag an höchsten Förderstatus. In seiner ersten vollen Saison, also mit 11 Jahren, hatte er bereits 51 Ligeneinsätze für sein Team. Das sind nur drei weniger als das theoretische Maximum.


    Trotzdem schien es zu diesem Zeitpunkt schlicht unvorstellbar, dass Velten Hertel einmal der Erste sein würde, der die 32-jährige Phalanx der Troika durchbrechen würde und neben dem Einzelmeistertitel sein Team auch zu zwei Meisterschaften und drei Pokalsiegen führen würde.


    Der "Aufstieg" - ein Traum

    Mit 16 war er wieder in der Regionalliga, mit 19 in der 2. Bundesliga (und von da ab sollte er in seiner langen Karriere nie wieder unterhalb der 2. Bundesliga aufschlagen) und mit 21 endlich in der Bundesliga.


    Dreimal stand VH in der Meisterschaft im Einzelfinale und musste sich immer Herta Thomas geschlagen geben, bis in Saison 83 Teamkollege und "Nachfolger" Florian Doll die Dauerrivalin kickte (die ihn wohl unterschätzt hatte). Das Finale dann ein äußerst knappes 3:0 (9, 10, 11) gegen Riana Kling, dem neuen Nachwuchsstar von TTV Casino.


    Seit Saison 50, als Eric Wild vom SV Rothschupf den Titel holte, haben nur noch das Team neuwiealt und die Manager Litze77 und Las Vegas die Titel abgeräumt. Diese 32-jährige Vormachtstellung konnte Velten Hertel brechen. Dies war schon mehr als eine kleine Sensation.


    So kreuzte sich auch oft der Weg mit Herta Thomas die am Anfang doch so unendlich weit weg erschien. Aber es kam noch besser. In der übernächsten Saison wurde aus "unendlich weit" wirklich ein "ganz nah", denn Herta Thomas spielte für eine Saisons an Veltens Seite im Team und gemeinsam holten sie den ersten Titel für die Unterfranken-Family. Nun kämpften sie gemeinsam, siegten gemeinsam und wurden auch abseits der Platte oft gemeinsam gesehen. Jedoch sind darüber keine Details bekannt. Das haben die beiden recht clever angestellt ...

    Nach einem Jahr kehrte Herta dann auch zum Stammteam neuwiealt zurück und bekanntlich verschenkte sie einige Jahre später ihr Herz an jemand anderen.


    Vier Jahre später folgte die zweite Meisterschaft, bei der Velten nun bereits zum TT-Oldi gereift war. Und wieder einmal war er der Schlüssel zum Erfolg. Während zwei Konkurrenten ihre "Oldis" abgegeben hatten, blieb Velten beim Team und war somit der stärkste Vierer der Liga. Dies machte wohl den Unterschied.


    Drei Pokaltitel als Spieler, sowie zwei weitere bei denen er noch als Berater an der Seite seines Teams stand, waren weitere Highlights seiner Karriere.


    Somit verabschiedete sich Velten Hertel als Meister aus der 1. Bundesliga. Eine Chance auf Titelverteidigung bestand wohl eher nicht und junge Spieler drängten nach, denen Velten selbstverständlich nicht den Platz nehmen wollte. So entschied er sich zu einem Wechsel in die 2. Bundesliga. Einige Teams erkannten die große Stärke dieses erfahrenen Spielers und wollten ihn verpflichten. Manager Happy_Hippo vom Team TTC BestofMettentown war am hartnäckigsten, da er wohl schon länger erkannt hatte, welchen Wert die ehemaligen Stars noch haben, insbesondere in der 2. Bundesliga. Die Gage war bei diesem finanziell sehr solide aufgestellten Team zudem recht attraktiv und Velten durfte das Vereinsauto auch privat nutzen, aber dies war nicht ausschlaggebend.




    Der Vorruhestand - vielleicht die schönste Zeit seines TT-Lebens

    In der 2. Bundesliga Süd traf er viele alte Bekannte und Wegbegleiter wieder, die den selben Weg kurze Zeit vorher gegangen sind, z. B. Sigi Engel, ehemals Winkhausen, Jolaa Brüü von TTV GoldenGate, Ingelore Weider (TV Bad Fredeburg) und einige mehr. Ohne den ganz großen Druck gewinnen zu müssen, aber immer noch voller Ehrgeiz, wurden es so noch 7 wundervolle Zweitligasaisons, mit vielen dritten Plätzen in der Liga, in denen Velten Hertel bis zum letzten Tag eine (meist deutlich) positive Bilanz spielte, bis er am 12. Spieltag in Saison 96 sein Abschiedsspiel gegen TTV Ruedersdorf bestritt. Auch dieses letzte Einzel dieser großartigen Karriere sollte mit einem Sieg enden.



  • Tra SuKii


    Erfolge

    - 4 Doppelmeisterschaften (zusammen mit TheDaa)

    - 11 Bundesligameisterschaften

    - 5 Pokalsiege


    Quote

    Tra SuKii ist für mich der Inbegriff des Erfolges von TTV Casino. Auch wenn bei den ersten beiden Meisterschaften noch Jo NaDüü und Peet NeBoo die Leistungsträger waren, war Tra SuKii ab der 3. Meisterschaft in Saison 73 gemeinsam mit See TheDaa überragender Spieler im Team. Auch wenn ihm die Einzeltitel etwas fehlen, weil LasVegas sehr früh auf Kling/Gerlach geschwenkt ist, war er jahrelang Garant des Erfolges bei TTV Casino.


    - Donald

    Quote

    Tra Sukii

    Ich hab ihn zwar nie spielen sehen, aber 11 Bundesligameisterschaften ist schon ne Hausnummer!


    - Kreidorn

    Quote

    Tra und See gehören einfach zusammen. Schön, dass sie jetzt gemeinsam in der Hall die Rente genießen können.8)


    - LasVegas

  • Garri Kasparov


    Vereine

    Saison 75-96 Die Besten

    Saison 97-98 TTC Preciplast Ried


    Erfolge

    - 5 Einzelmeisterschaften

    - 6 Doppelmeisterschaften

    - 6 Bundesligameisterschaften mit Die Besten

    - 6 Pokalsiege mit Die Besten


    Es war ein strahlend-kalter Apriltag, und die Uhren schlugen dreizehn.* Wir schrieben die 75. Saison, für Die Besten war sie die erste in der 2. Bundesliga. Die Top 4 brachte es vor der Saison auf einen Durchschnittswert von F124,93 und 26,5 Jahre. Kurzum: niemand rechnete im Umfeld mit dem Klassenerhalt. Ein Stammspieler wurde sogar verliehen. Es schien, als hätte das relativ alte Team vorerst seinen Zenit erreicht. Nicht schlecht für eine Mannschaft, die aus drei Poolkäufen bestand. Ein Spieler stieß mit 15 und F39 dazu, es folgte ein 17-jähriger mit F59, ehe man in Saison 63 immerhin einen 11-jährigen mit F21 aus dem Pool fischen konnte. Der einzige Star der Mannschaft, Michael Tal, wurde allerdings selbst gescoutet und von der Pike auf für höhere Weihen entwickelt.


    „Tal ist ein gutes Beispiel, für was wir stehen möchten. Was wir in Zukunft erreichen möchten. Er und Karpov waren hoffentlich der Anfang einer starken Jugendarbeit. Im Rahmen unserer Möglichkeiten als junger und unterklassiger Verein, haben wir das glaube ich ganz gut gemacht. Aber wir sind trotzdem schnell an unsere Grenzen gestoßen. Wir haben viele tolle Ideen, konnten sie aber noch nicht umsetzten. Wir haben in den letzten Jahren viel gegrübelt und ein, wie ich finde, sensationelles Jugendkonzept erarbeitet. Große Pläne geschmiedet und der Gedanke daran, diese Visionen, wie es künftig vonstatten gehen wird, die haben uns als Fixstern am Firmament gleichermaßen während Erfolgen und Misserfolgen begleitet. Wir wussten immer: bei der Umsetzung kann es zu Beginn auch mal Dämpfer geben. Trial and Error bis die Feinjustierung passt. Aber jetzt, da wir endlich in der 2. Bundesliga sind, die Infrastruktur – insbesondere im Jugendbereich – eine professionelle Form annimmt und dank der Fernsehübertragungsrechte neues Geld in die Kassen gespühlt wurde, ja jetzt werden unsere Anstrengungen bald Früchte tragen. Davon bin ich fest überzeugt“

    - Spendlove


    In der Tat fragte sich so mancher Fan und Experte, wie es bei den Besten überhaupt weitergehen soll. Der jüngste Spieler im Team war Karpov mit 23; ein Umbruch mit talentierten Jugendspielern längst von nöten. Doch die letzten wurden allesamt für zu leicht befunden und mit 16 verkauft. Ein Aufstieg in die 2. Bundesliga. Mit Pauken und Trompeten. Ein schönes Ausrufezeichen in der Vereinshistorie, vielleicht eine Doppelseite in den Annalen der Besten wert. Mehr nicht.


    Doch an diesem kalten Apriltag fand ein überregionales Nachwuchsturnier statt und Die Besten hatten ihren Scout entsendet. Punkt 13 Uhr verwandelte ein schüchterner Junge mit euphorischem Lächeln den Matchball im Finale, lag vor Freude weinend in den armen seiner Mutter und fragte sich, warum auf einmal so viele wichtige Leute mit Rang und Namen Interesse an ihm hatten.


    Wie sich später herausstellen sollte, war das Interesse der anderen Scouts, viele davon von Topteams aus der 1. Bundesliga vergebens. Spendlove hatte seinem Scout eine gefälschte Akkreditierung als stellvertretender Turnierleiter besorgt. Mit dieser konnte er schon vor allen anderen mit dem jungen Spieler und seiner Mutter reden. Der Deal war schon nach dem Halbfinale, das er in überzeugender Manier gewann, fix.


    Frisch vom Friseur, mit neuen Turnschuhen und viel zu großer Trainingstasche erschien er am 5. Spieltag zu seiner ersten Übungseinheit. „Nennt mich Garri“, sagte er aufgeregt während er brav die Hände der Profispieler schüttelte. „Ab nächster Woche gehörst du zum Pflichtspielkader“, mit diesen Worten zum Ende seiner ersten Einheit bei den Besten an einen sichtlich überraschten Kasparov, legte das Trainerteam die neue Marschroute fest. Der Paradigmenwechsel im Verein war entgültig vollzogen.


    Die ersten Saisons verging und der junge Knabe zahlte Lehrgeld. Immerhin, ein Einzel konnte er gewinnen; gegen wen ist leider nicht mehr überliefert. Mit elf gelangen ihm schon fünf Siege, mit zwölf spulte er einen 50-Spiele-Marathon ab. Nur in der Jugendmeisterschaft wollte es nicht so laufen wie erhofft. Lospech und schwache Nerven ergaben einen giftigen Cocktail des bitteren Misserfolgs. Mit 13 hatte er sich, trotz zuvor schwachem Abschneidens, in Gruppe 1 vorgearbeitet, musste in Runde 1 aber gleich wieder die Segel streichen. Während er im ersten Satz, den er knapp mit 12:14 verlor noch sein Talent andeutete, ging er in den beiden folgenden mit 6:11, 6:11 gegen den späteren Topspieler Rainhard Grassow gnadenlos unter. Mit 14 konnte er sein erstes Meisterschaftsspiel in Runde 1 gewinnen, schied aber nach drei hauchengen Sätzen gegen die damals noch Doraline, später Female to Male Transgender Andre Meister aus. Zwei Spieler, die sich im Laufe ihrer Karriere noch öfter über den Weg laufen sollten.


    Alles war für ein Rematch im darauffolgenden Jahr vorbereitet. Meister und Kasparov waren an 1 und 2 gesetzt, ein Aufeinandertreffen erst im Finale möglich und die Chance für die Revanche. Was zum großen Showdown werden sollte, wurde stattdessen zu einem handfesten Skandal. Es war die allererste Saison mit dem Heimvorteil, der damals in sehr starker Ausprägung eingeführt wurde. Und es ist bis heute die einzige Saison, in der der Heimvorteil auch in der Meisterschaft galt. Eine Regel, gegen die sich zahlreiche Manager und die Spielergewerkschaft echauffierten, ehe TTM-Präsident schlichtend eingriff, und den Heimvorteil in Meisterschafts- und Pokalwettbewerben wieder strich. Trotzdem; die Gemüter waren erhitzt. Spendlove außer sich: „Schiebung! Schweinerei! Da will wohl jemand nicht, dass unsere Spieler in der Meisterschaft weit kommen. Da will wohl jemand Helwin ganz oben sehen. Wir werden Beschwerde beim Internationalen Sportgerichtshof einreichen!“


    Alle Aufregung war vergebens, das Spiel wurde gewertet und auch wenn es nicht zu Kasparovs Gunsten ausging, so wurde an diesem denkwürdigen Tag eine Rivalität geboren, die die Geschichte der 80iger Meisterschaften prägen sollte. Denn statt sich weinend in eine Ecke zu verkriechen, verkündete Garri nach dem Spiel selbstbewusst:

    „Helwin, wir werden wieder gegeneinander spielen. Vielleicht nicht morgen, vielleicht nicht übermorgen aber wenn wir wieder gegeneinander spielen, werde ich dir alles abverlangen. Ich werde dich schinden. Ich werde dich um die Platte jagen. Ich werde deine Schwächen ausnutzen und keine Fehler machen. Irgendwann sehen wir uns wieder bei einer Meisterschaft. Und ich werde dich besiegen.“


    * Orwell, George: 1984, S. 7, Ullstein 2014.

  • Was folgte, waren die aufregendsten und spannendsten Duelle der jüngeren TTM-Geschichte. Es sollte bis zur Saison 87 dauern, da trafen beide im Finale aufeinander. Beide galten zu diesem Zeitpunkt als kommende Superstars. Sprenger besiegte auf dem Weg ins Finale Hall of Famer und Teamkollegin Herta Thomas, Rainhard Grassow und Riana Kling. Kasparov räumte unter anderem Florian Doll und Thoralf Scharf aus dem Weg.


    Das Finale entschied Sprenger 3:2 für sich und untermauerte allen Muskelspielen Kasparovs zum Trotz die hervorgehobene Stellung des Topteams neuwiealt. Im Jahr darauf kam es wieder zum unvermeidbaren Duell. Leider schon im Achtelfinale glang Sprenger ein 3:1 Sieg. Und wäre das nicht schlimm genug, kämpfte Sprenger Kasparov ein Jahr später 3:2 in Runde 2, auf dem Weg zum dritten Einzeltitel in Folge nieder. „Wer ist Kasparov? Ach ja... der... na der bellt nur, der beißt nicht. Ich feier jetzt erstmal meine dritte Meisterschaft!“, spottete Sprenger nach seinem klaren Finalsieg gegen Kasparov.


    Es schien, als wäre Kasparovs Drohung aus Jugendzeiten ins Leere gelaufen und Sprenger auf dem Weg, alte Rekorde von Arthur Killian zu brechen. Doch das Blatt sollte sich wenden. Ein viertes mal in Folge trafen beide aufeinander. Erneut in Runde 2. Kasparov gewann den ersten Satz mit 16:14, ehe er Sprenger den Rest des Spiels dominierte und mit 3:0 nach Hause schickte. Der dreifache Titelverteidiger war in Runde 2 gescheitert! Gegen seinen Erzrivalen! Auch Scharf, Stanton und Meister im Finale konnten ihn nicht aufhalten. Geschafft! Die erste Einzelmeisterschaft war unter Dach und Fach, geholt ohne Satzverlust.


    Der Rest war, wie man so schön sagt, Geschichte, und so sollten sich noch vier weitere Einzelmeisterschaften dazugesellen. Am Ende standen fünf auf der Habenseite, eine Anzahl die zuvor nur die Grande Dame der Szene Hertha Thomas und der vielleicht talentierteste aber zweifelsohne konstantenste Spieler der Geschichte, Jeremie Thoma vorweisen konnten. Und ein gewisser Arthur Kilian – eine Mischung aus Michael Jordan, Tiger Woods und Michael Schumacher, nur noch erfolgreicher und ungreifbarer für die gesamte Konkurrenz – mit dem, wie wir heute wissen, ewigen Rekord von neun Einzeltiteln.


    Nicht minder erfolgreich im Doppel holte Kasparov mit seinem kongenialen Partner Morphy sechs weitere erste Plätze. Bis dahin sollten sie das erfolgreichste Doppel der Geschichte sein, ehe sie jüngst von Tino Brannon und Uli Currier abgelöst wurden.

    Nachdem er an sechs Bundesligameisterschaften für Die Besten maßgeblich beteiligt war, machte er Platz für die nächste Generation und wechselte zur 97. Saison für die damals undenkbare Summe von 80.000€ (wohlgemerkt für einen 31-jährigen) zum TTC Preciplast Ried. Doch das Geld schien gut angelegt, mit einer Bilanz von 47:1 dominierte er die 2. Bundesliga Süd nach belieben und führte das Team, dass seit Saison 10 dabei war, zum ersten mal in die Bundesliga. Kurz vor Saisonende – den sicheren Abstieg konnte auch Kasparov nicht verhindern – kugelte er sich die Schulter aus, als er einen Oreo Keks vom Boden aufheben wollte. Eine Verletzung, die einfach nicht richtig heilen wollte und ihn seiner stärksten Waffe – der variablen Vorhand – beraubte. Nach Rücksprache mit Manager johannesleo einigte man sich darauf, den Fünfjahresvertrag vorzeitig zu beenden um wenigstens eine nette Ausgleichszahlung von der Versicherung zu erhalten.


    Seine Karriere endete viel zu früh aber sein Stern sollte noch lange strahlen. So bewirkte die Art und Weise seiner Ausbildung und die damit zusammenhängende Erfolge ein Umdenken bei vielen anderen Topmanagern und seine Werte, speziell im Bereich Erfahrung, sollten der neue Gradmesser für zukünftige Generationen werden. Als Leitbild, als Inspiration und vor allem als Ansporn; denn wie Spieler nach ihm zeigten, stellten seine Werte nur die Spitze des Eisbergs dar.

    Heute leitet Kasparov eine Tischtennis-AG am lokalen Gymnasium und vertreibt sich seine Zeit mit Schach. Aber da ist er nicht ganz so erfolgreich.


    Kasparovs Werte zum Zeitpunkt des Vereinswechsels:

  • Christoph Brehm


    Erfolge


    - 1 Einzelmeisterschaft

    - 2 Doppelmeisterschaften

    - 7 Bundesligameisterschaften

    - 13 Pokalsiege



    Christoph Brehm- einer der letzten seiner Art


    Bei regnerischem Vorweihnachtswetter nimmt uns Christoph Brehm bei sich zu Hause in Empfang und plaudert mit Tischtennis Manager News über alte Weggefährten, die Hall of Fame Aufnahme und vieles mehr.


    TTMN: Herr Brehm, Sie haben vor kurzem ihren 67.Geburtstag gefeiert. Sie sehen sehr fit aus, was ist ihr Geheimnis?


    Brehm: Yoga, Seetang Smoothies und Klosterfrau Melissengeist! Nein im Ernst, ich gehe 2-3 die Woche joggen und meine Frau achtet auf die Ernährung. Ich hatte schon immer gute Gene. Aber ein Hefeweizen gönne ich mir ab und zu.


    Grund zum Feiern gab es auch zuletzt, aufgrund ihrer Aufnahme in die Hall of Fame.


    Ja richtig, eine schöne Sache. Ich habe mich sehr darüber gefreut. So werden wir alten Säcke nicht vergessen. Nur fühlt es sich etwas komisch an, weil man doch schon einige Jahre raus aus dem Sport ist.


    Wie ging es denn nach der Karriere mit Ihnen weiter?


    Damals wie heute können verdiente Spieler keinen Posten im Verein übernehmen, was ich sehr schade finde. Aber ich habe mit meinem Wechsel in meinem letzten Profijahr zum TTC Gedankentausch nicht schlecht verdient, so konnte ich mit meiner Frau ein wenig um die Welt reisen.


    Sie sind siebenfacher Bundesligameister und konnten 13x den Pokalsieg erspielen. Eine herausragende Titelanzahl!


    Ich hatte aber auch immer das Glück mit so starken Spielern in einer Mannschaft zu spielen. Wenn ich mich recht erinnere, haben wir von Saison 65 bis Saison 69 fünf Meisterschaften in Folge gefeiert. Wir waren eine verschworene Truppe. Arthur Kilian, Levin Urban, Ralf Büttner und ich. Ich kann Ihnen sagen, nachdem Luigi Getränke spendiert hatte, sind wir immer weiter gezogen, wir haben nichts ausgelassen. Und am nächsten Tag standen wir trotzdem in der Halle und haben Vollgas gegeben.


    Hinzu kommen zwei Doppelmeisterschaften und eine Einzelmeisterschaft, Sie haben alles gewonnen, was es zu gewinnen gab!


    Arthur der faule Hund! Der hat sich immer auf das Einzelfinale konzentriert und ich musste ihn im Doppel mit durchziehen. Der Junge war so begnadet, wenigstens durfte ich ihm in Saison 72 den Einzeltitel einmal abluchsen.


    Sie spielten 23 Saisons lang in der 1. Bundesliga, in 999 Spielen gelangen Ihnen unglaubliche 771 Siege, in Saison 68 blieben Sie sogar ohne Niederlage, auch im hohen Alter waren Sie noch ein Punktegarant. Nur die guten Gene oder auch viel Fleiß?


    Gute Gene alleine reichen nicht. Da steckte auch viel Arbeit drin, aber ich hatte auch das perfekte Umfeld bei neuwiealt. Unser Manager stellte mir schon in jungen Jahren jegliche Experten zur Seite und ich trainierte unter den besten Bedingungen. Ich konnte mich in sämtlichen Bereichen entfalten (35 Skills, Anm. d. Red.) und entwickelte eine Sicherheit, die mir auch später noch half. Und ein wenig Erfahrung an der Platte ist nie verkehrt.


    Sie sprachen ihren Manager Hitachi an, gibt es noch Kontakt?


    Nein, das brauch es auch nicht. Es war eine wunderbare Zeit und wir hatten gemeinsam viel Erfolg! Wenn Sie ihn jetzt fragen, der weiß bestimmt keine interessanten Anekdoten mehr von mir. Er ist ein super Manager und mir gefällt es, wie er immer wieder neue Dinge ausprobiert. Nur eines kam mir seltsam vor: Während ich um die 18 Jahre älter werde und aussehe, sieht es bei ihm aus als wäre gerade einmal ein Jahr vergangen.

    Gehen Sie ab und zu in die Halle und schauen sich ein Spiel an?


    In die Halle gehe ich nicht mehr, aber ich verfolge den Sport noch regelmäßig. Mittlerweile sind viele fleißige Manager dabei und bilden super Spieler aus. Das wäre schon interessant da nochmal mitzumischen, 40 Jahre jünger versteht sich. Aber meine beiden Enkel haben jetzt angefangen zu spielen und wer weiß , vielleicht werden sie im richtigen Alter gescoutet und haben das selbe Glück wie ich und können sich in einem Top Umfeld auf eine fantastische Ausbildung freuen. Vielleicht sollte ich doch nochmal zum Hörer greifen.


    Herr Brehm wir bedanken uns für das Gespräch!


    Ja und jetzt raus mit Ihnen! Die Bande von 65 kommt gleich auf eine Runde Skat vorbei, da brauchen wir die Presse nicht.



    Immer ein Spruch auf den Lippen, immer ein Augenzwinkern dabei. Gut gelaunt beenden wir das Gespräch und verneigen uns vor einer großartigen Karriere und gratulieren nochmals zur Aufnahme in die Hall of Fame!