Ist ein Aufstieg wirklich so schlimm? In meiner ersten Saison bin ich aktuell Dritter und spiele morgen mit einer aggressiven Taktik gegen den Zweiten. Ohne Aufstieg könnte ich mein Team über längere Zeit sicher solide aufbauen. Gerät man mit einem Aufstieg wirklich leicht in finanzielle und sportliche Schieflagen?
Die Antwort kann immer nur folgendermaßen lauten:
Es kommt darauf an
Ich will es dir anhand meines Vereins als Beispiel aufzeigen.
Ich übernahm mein Team gegen Ende der Saison in der Kreisliga. Im Jahr darauf folgte der Aufstieg in die Bezirksklasse. Dort musste ich aufgrund anfänglicher Fehlentscheidungen (Ich kaufte zum Beispiel Schläger von meinem Geld, etc) eine Ehrenrunde drehen. Danach war ich in der Bezirksliga und ein Jahr später in der Landesliga und landete auf Anhieb auf Platz 3. Ein Jahr später folgte schon der Aufstieg in die Verbandsliga. Innerhalb von 5 1/2 Spielzeiten hatte ich 4 Klassen übersprungen. Ich dachte mir, "hey, der Manager ist echt easy. In ein paar Saisons spiele ich in der ersten Liga. Müssen wohl alles Flachzangen hier sein".
Die Ernüchterung folgte postwenden. In meiner ersten Verbandsligasaison bin ich mit 17 Niederlagen (den einen Sieg zähle ich nicht, der Gegner ist nicht angetreten) sang- und klanglos abgestiegen.
Rückblickend war das das Beste, was mir passieren konnte. Denn ich fing an zu reflektieren, zu analysieren und zu planen.
Ich schaute mir mein Team an und ich schaute mir die anderen Teams meiner Verbandsliga an.
Erkenntnis: Den Besten fehlt noch einiges, um dort bestehen zu können.
Seit diesem Zeitpunkt war ich mehr oder weniger das, was man eine Fahrstuhlmannschaft nennt.
Vorteile des Aufstiegs?
- mehr Zuschauereinnahmen
- lukrativere Tagessponsoren
Nachteile des Aufstiegs?
- teureres Sondertraining/Trainingslager
- weniger Prämie am Ende der Saison
- Spieler verlieren immer. Beeinträchtigen dadurch ihre Spielerbilanz und haben am Ende weniger Fans
Zugegeben. Ich hab nie ausgerechnet, ob ich in der Verbandsliga oder der Landesliga mehr Einnahmen habe. Ausgaben habe ich in der Verbandsliga definitiv mehr. Aber da ich in der Verbandsliga ein Abstiegskandidat bin, wiegen die wenigen Vorteile nicht die Nachteile auf.
Deswegen bin ich ganz froh, dass es in meiner Landesliga immer 3,4 Aufstiegskandidaten gibt. Auf einen Nichtaufstieg lege ich es nun wirklich nicht an. Ich gebe aber auch nicht alles für einen Aufstieg. So kann ich mein Team in Ruhe in einer kostenkontrollierten Liga entwickeln und angreifen, sobald ich mich dazu in der Lage fühle.
Also Badminton. Ohne dein Team und deine Lage zu kennen, lässt sich nun wirklich keine allgemeingültige Aussage treffen. Das hängt auch immer davon ab, wie gut die Liga über dir besetzt ist.
Aus meiner Erfahrung kann ich nur folgendes empfehlen: So schnell wie möglich in die Landesliga und in die Verbandsliga erst, sobald man seinen Kader für konkurrenzfähig hält.
Nur mal so, ich hab mit einem ca. Ø 40 Kader locker die Landesliga erreicht. In der Verbandsliga spielten aber nur noch echte Spieler mit Teams Ø 100 aufwärts.
Falls du sowieso schon weiter bist, kannst du diesen Post ignorieren